Maintal, 18.10.2023.

Oftmals ist der Wunsch groß, eigenen Solarstrom zu erzeugen und mit diesem Strom die eigene Wärmepumpe zu betreiben. Man sollte sich hierbei jedoch einige Aspekte vor Augen halten. Eine Wärmepumpe kann sehr sparsam betrieben werden von Mai bis September, in der Regel wird in diesem Zeitraum pro Tag in etwa 1,5 kWh Strom benötigt, und zwar für die Warmwasserbereitung. Es handelt sich hier um Anhaltswerte für ein Einfamilienhaus mit 2 bis 3 Bewohnern. Somit würden pro Monat ca. 45 kWh Strom benötigt werden. Dies kann eine Solaranlage mit geringer Leistung von ca. 5 kWp gut abdecken, wenn die Warmwasserbereitung tagsüber erfolgt. In den Wintermonaten sieht das Ganze anders aus. Von Oktober bis April kann eine Wärmepumpe in Heiz- und Warmwasserbetrieb sehr schnell 15 kWh Strom pro Tag und mehr verbrauchen, dies wären dann ca. 450 kWh pro Monat, je nach Anzahl der Bewohner und Anspruch an Raum- und Warmwassertemperatur kann dieser Wert nach oben oder unten abweichen. Um diesen Strombedarf in den Wintermonaten abzudecken, benötigt man enorm große Photovoltaikanlagen, die auf kein normales Hausdach passen würden. Zusätzlich müsste ein überdimensionierter Batteriespeicher zum Einsatz kommen, der von den Kosten her kaum finanzierbar und rentabel sein würde. Generell gibt es kein klares Pro oder Kontra für den Betrieb einer Wärmepumpe mit Solarstrom, jedoch sollte vorab genau überprüft werden, wie das Gesamtkonzept aussehen soll und auf dieser Grundlage eine Abwägung getroffen werden, ob ein z.B. schon ein Teilbetrieb durch Sonnenstrom ausreichend sein würde. Tendenziell, aus heutiger Sicht, bedarf es für eine Pro-Entscheidung für das 100% Wärmepumpen-Solarkonzept jedoch einer großen Portion Idealismus. Wir schauen positiv in die Zukunft, denn Solarproduktion und Batteriespeicher werden tendenziell effizienter und kostengünstiger.